Reisen in den Chagres-Nationalpark

Der Nationalpark Chagres ist mit einer Fläche von etwa 129.000 Hektar das viertgrößte Naturschutzgebiet Panamas und entlang des Panamakanals sogar das größte. Der Nationalpark ist nur sehr schwer zugänglich und kann von Touristen fast nur über eine der vielen Wasserstraßen besucht werden. Wer dennoch eine beschwerliche Wanderung auf sich nehmen möchte, sollte unbedingt einen ortskundigen Führer verpflichten.

Es gibt einen einzigen Teil im Parque Nacional Chagres, den Reisende auf eigene Faust besuchen können. Es ist das Gebiet rund um den 1.007 Meter hohen Cerro Jefe, in der Nähe des Ortes Cerro Azul. Für die Anreise benötigt man ein Auto, in der Regenzeit unbedingt einen Jeep. Cerro Azul ist wegen seiner traumhaften Lage und seinem frühlingshaften Klima eine bevorzugte Wohngegend der Reichen Panamas.

Der Weg hinauf auf den Cerro Azul führt durch vielfältige Landschaftsformen. Sie reichen von der Savanne, über von Menschen kultivierten Gebieten mit blühenden Obstbäumen bis hin zum tropischen Nebel- und Feuchtwald. Den Wegesrand säumen wilde Orchideen, die von April bis Mai ihre einzigartige Blütenpracht zeigen. Der Parque Nacional Chagres dient nicht zu 100 Prozent dem Schutz der Natur.

Rund 30 Prozent des Naturschutzgebiets sind in Privatbesitz, unter anderem gehört das Land auch den Emberá-Indianern. Sie wurden hierher umgesiedelt, als der Bayano-Stausee gebaut wurde. Die Emberá unternehmen mit Touristen Ausflüge in den Nationalpark, die in der Regel mit einer Bootstour am Río Chagres starten. Inzwischen gibt es auch Raftingtouren auf dem Fluss. Sehr beliebt als Ausgangspunkt für Bootsfahrten auf dem Río Chagres ist der kleine Hafen am Gamboa Resort. Hier werden sowohl Bootstouren für Gruppen als auch für Einzelreisende angeboten. Eine Reservierung ist nur für die Abendtour notwendig, wenn die Beobachtung von Krokodilen auf dem Programm steht.