Literatur aus Panama

Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts bildet sich in Panama eine eigenständige Literatur heraus. Zu den Dichtern und Schriftstellern der ersten Stunde zählen Tomás Martín Feuillet, Gil Colunje, Amelia Denis de Icaza und José María Alemán. Die Werke von Amelia Denis de Icaza sind von der Liebe zur Natur geprägt, die mit einem zunehmenden Nationalbewusstsein verbunden ist. Charakterzüge der Romantik sind in ihren Werken deutlich erkennbar.

Ein Meister des Modernismo war in Panama der Schriftsteller Darío Herrera, der von 1870 bis 1941 lebte. Die Vertreter der Modernismo strebten nach einen geschliffenen Kunst, wie sie in der Poesie von Ricardo Miró (1883 – 1940) am deutlichsten zum Ausdruck kommt. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen El Preludios (1908) und Caminos silenciosos (1929). Die Einheimischen nennen Ricardo Miró liebevoll den „Poeten von Panama“.

Ab den 1920er Jahren entsteht in Panama die Literaturrichtung des Nativismo. Sie stellt die Kultur und die Probleme der eigenen Bevölkerung in das Zentrum ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Im Indígenismo, wie der Stil auch genannt wird, gibt es verschiedenen Strömungen: den Regionalismo, den Paisajismo und den Ruralismo. Das wohl wichtigste Charakteristikum des Nativismo in Panama ist die Suche nach einem eigenständigen, panamaischen Lebensgefühls. Zu den berühmtesten Schriftstellern dieses Stils zählt Demetrio Korsi, der von 1899 bis 1957 lebte.

In der Gegenwartsliteratur spielt die Beziehung zwischen Panama und den Vereinigten Staaten von Amerika eine ganz wichtige Rolle. Zu den herausragenden Vertretern der modernen Literatur in Panama zählen die afro-panamaischen Schriftsteller Girardo Maloney und Rafael Pernets sowie der Kuna-Indígena Raúl Leis. Sie prangern in ihren Büchern vor allem die sozialen Missstände der Minderheiten in Panama an. Eine herausragende Stellung in der Literatur Panamas nimmt die Lyrik ein. Bekannte panamaische Schriftsteller sind auch Moravia Ochoa, Rosa María Britton, Rogelio Sinán, Cesar Candanedo, Giovanna Benedetti, Beatriz Valdés und Bertalicia Peralta.